Ein gemeinsames Indikatorensystem soll Klarheit schaffen: für die Unternehmen in der Wertschöpfungskette, die Landwirtschaft und die Agrarpolitik. An der Gerzenseetagung vom 25. Februar 2025 wurde ein erster Prototyp vorgestellt – und stiess bei den rund 90 anwesenden Entscheiderinnen und Entscheidern der Branche auf offene Ohren. SALS und IGAS setzen auf ein offenes, freiwilliges und verbindendes Indikatorensystem.
Entwickelt von Branchenvertretern auf solidem wissenschaftlichem Fundament, wurde in Gerzensee ein erster Prototyp vorgestellt. Das geplante Indikatoren-System kann mehr Kohärenz zwischen Markt und Politik bringen, die Messbarkeit von Fortschritten verbessern sowie die Durchlässig zwischen den Anforderungen von Abnehmern gewährleisten. Die Indikatoren sollen von den Akteuren der Food-Wertschöpfungskette in Abstimmung mit dem Bund erarbeitet, verstanden und getragen werden. Das Verbindende steht im Vordergrund. Ob die Indikatoren für betriebliche Vergleiche, als Grundlage zur Entschädigung in der Politik oder für Marktanreize genutzt werden, bleibt den Anwendern überlassen.
Bund reagiert positiv
Christian Hofer, Direktor des Bundesamtes für Landwirtschaft sieht Indikatoren als wichtig für das Monitoring des Zukunftsbildes 2050, für ergebnisorientierte Direktzahlungen und für die Wertschöpfungskette. «Indikatoren mit Mehrfachnutzen stärken die Kohärenz und schaffen Klarheit für die erbrachten Mehrwerte als Basis für deren Abgeltung», fasst Hofer seine Einschätzungen zusammen. Die Initiative für die Entwicklung von Branchenindikatoren müsse weiterhin von der Branche ausgehen. Der Bund könne diesem Engagement unterstützend und motivierend beiseite stehen.
Antipoden machen verbindendes Angebot
SALS und IGAS vertreten zwar unterschiedliche agrarpolitische Positionen, doch für «Unsere Indikatoren» ziehen sie an einem Strang. Sie setzen auf Zusammenarbeit und wollen mit dem Schwung vom Gerzensee vorwärts machen. Sie beanspruchen keine Besitzrechte an „Unsere Indikatoren“ – im Gegenteil: Das Indikatorensystem soll praxisnah, wissenschaftlich fundiert und von der gesamten Wertschöpfungskette erarbeitet werden. In einem nächsten Schritt sind max. 25 zentrale Indikatoren für wirtschaftliche, ökologische und soziale Nachhaltigkeit festzulegen – basierend auf bestehenden Daten.
Informationen/Tagungsunterlagen: https://indicateurs-communs.ch